Lesung mit Barbara Zeizinger

Barbara Zeizinger: Leben in Etagen

Im Zentrum dieses facettenreichen Romans steht ein Haus, das 1931 von der jüdischen Familie Blum bezogen wird. Drei Generationen einer anderen Familie folgen, denn die Handlung erstreckt sich in vier Kapiteln bis in die Gegenwart. 
Da sind zu Beginn Simon und Therese, die zunehmend unter Antisemitismus und dem aufkommenden Nationalsozialismus zu leiden haben. Im zweiten Kapitel steht Luise im Mittelpunkt. Sie muss nicht nur mit den Herausforderungen der Nachkriegszeit in der zerstörten Stadt, sondern auch mit der Verbitterung ihres Ehemanns Hermann über den verlorenen Krieg fertig werden. Und da gibt es noch den Amerikaner Mike. Er spielt eine größere Rolle, als ihm bewusst ist.
In den Siebzigerjahren bauen Erwin und Susanne das Haus um. Als Susanne dabei bestimmte Unterlagen ihrer Mutter findet, beginnt sie das Leben ihrer Eltern zu erforschen. Im letzten Kapitel müssen sich Frieda und Paul mit einigen Krisen ihrer Ehe und ihres Sohns Alex auseinandersetzen. Als sie schließlich nach einigem Zögern das Haus beziehen, scheint sich der Kreis zu schließen. Bis sie ein Brief erreicht. 

Die handelnden Personen und das Haus sind literarische Erfindungen. Die dargestellten historischen Ereignisse haben allerdings stattgefunden und sind die Folie, vor der sich das Leben der Familien ereignet. Es geht um die Fragen, inwiefern gesellschaftliche Verhältnisse das Leben der Protagonisten beeinflussen, ob sie sich denen entziehen können und welchen Einfluss eine Generation auf die nächste nimmt.